Neugieriges neues Outlook

Neugieriges neues Outlook

Wenn es nach der Idee von Microsoft geht, sollen alle Nutzer auf die neuste Version von Microsoft Outlook umsteigen. Dabei können aber nicht nur die Zugangsdaten deines E-Mail-Kontos an Microsoft übertragen werden, sondern auch sämtliche E-Mails der Inbox an die Microsoft-Server kopiert werden. Und dies offenbar selbst dann, wenn du dein Postfach bei einem ganz anderen Anbieter wie etwa bei uns hast.

Richtet man im neuen Outlook einen Account ein, bietet Microsoft ganz eine „Sicherheitsfunktion“ an: So sollen Nicht-Microsoft-Konten mit der Microsoft-Cloud synchronisiert werden und damit Kopien der „E-Mails, Kalender und Kontakte zwischen deinem E-Mail-Anbieter und Microsoft-Rechenzentren synchronisiert“ werden.
Wer die Meldung nicht aufmerksam liest, erkennt die drastischen Auswirkungen der hier erfolgten Zustimmung kaum. Vermutlich werden die wenigstens Nutzer realisieren, dass sie Microsoft damit umfassenden Zugriff auf die Zugangsdaten inkl. Passwörter, Mails, Kalender und Kontakte erlauben! Die Übertragung kann damit vermutlich auch in die USA erfolgen, ein Land das kaum einen Datenschutz kennt.

Für Geschäftskunden kann eine derartige Speicherung personenbezogener Daten wohl ein Verstoss gegen das aktuelle Datenschutzgesetz darstellen. Die Speicherung der Daten in der Microsoft-Cloud wäre juristisch gesehen eine Datenverarbeitung, somit der Abschluss eines Auftragsverarbeitungsvertrag mit Microsoft notwendig.

Das horten von unzähligen Zugangsdaten weltweit könnte sich auch bezüglich Sicherheit negativ auswirken, wenn diese bei einem Vorfall publik würden.

Medienberichte zum Thema

Heise Online
Golem
Der Standart