Twitter und Nebenwirkungen

Twitter und Nebenwirkungen

In den letzten Monaten haben es die Vögel immer wieder gezwitschert, Elon Musk könnte Twitter übernehmen. Die Sache änderte die Richtung zeitweise fast täglich, „ja er hat gekauft und übernimmt Twitter“. „Nein, nun doch nicht“ und doch … „es könnte sein dass“ …

Als unsere Firma vor über 10 Jahren startete, war der Kurznachrichtendienst Twitter unsere Wahl. Bei einem Totalausfall der damaligen Infrastruktur wäre Twitter anfangs sogar der Notfall-Kommunikationkanal für die Kunden gewesen, was heute längst die Status-Seite übernommen hat. Twitter war für uns immer das etwas andere Netzwerk, auch wenn dieses neben Facebook und Instagram immer etwas belächelt wurde. Etwa wegen der Beschränkungen der Anzahl Zeichen oder wegen dessen Verbreitung. Trotzdem hat Twitter durchaus seine Existenzberechtigung, niemand verbreitet Neuigkeiten schneller als Twitter und kein Netzwerk tickt so schnell.

Twitter hat qsv.ch seit über 10 Jahren begleitet, unser Account wurde im April 2011 registriert, seither wurden mehr als 4200 Tweets abgesetzt oder geteilt. Nun, dies ist sicherlich nur ein Bruchteil dessen, was andere Twitterer in der selben Zeit gepostet haben, zumal einige unserer Posts auch noch Statusmeldungen waren. Wir haben aber Twitter nie als Werbeplattform gesehen, sondern eher als ungezwungene Möglichkeit zur Kommunikation.

In der Vergangenheit haben wir auch mehrere andere Plattformen getestet, so etwa Facebook und auch Instagram. Wirkliche Sympathie hat aber nur Twitter gebracht, da der Account auch immer wieder einen aktuellen Austausch von kurzen Nachrichten ermöglichte. Oft konnte über guten Humor oder lustige Tweets gelacht werden, ein paar gute Kontakte haben sich in den letzten Jahren ergeben.

Beifang und Nebenwirkungen

Nebst diesen Tweets kam leider in der letzten Zeit aber auch immer mehr an „Beifang“ mit. Das bisherige Management investierte zwar stets in die Moderation, nahm Meldungen an und sperrte fragwürdige Accounts. Gemäss der Ankündigung soll dies nun unter der Flagge der freien Meinungsäusserung vermehrt unterlassen werden. Dazu wird nach der Entlassungswelle der letzten Tage wohl schlicht das Personal fehlen und die Posts werden wohl in Zukunft nur noch algorithmisch durchsucht. Dies sind sehr schlechte Vorzeichen für ein freundliches und tolerantes Diskussionsklima auf einer weltweiten Plattform.

Ein unseres Erachtens noch gefährlicheres Phänomen sind aber Nutzer im Stil des jetzigen Eigentümers der Plattform Elon Musk, aber auch einheimischer Politiker, welche im Stil eines früherern US-Präsidenten ihre alternativen Wahrheiten verkünden wollen. Tweets welche teilweise als Feuerpfeile durch die Timeline fliegen und Ziele jenseits von Spass und Information erreichen sollen. Die Stimmung auf Twitter hat sich damit eindeutig verändert, so auch die Plattform mit Ihren Entwicklungen, vor allem die Zusammenstellung der Timeline.

Weiter ohne Twitter

Etwas nicht mehr unterstützen heisst sich davon distanzieren! Wir haben uns deshalb von Twitter zurückgezogen, haben eine entsprechende Mitteilung in unser Profil gepostet und werden in den nächsten Tagen den Account löschen. Anstelle dessen haben wir uns mit Mastodon – einer Twitter ähnlichen Open-Source-Software – befasst und stellen unsere News neu auf dieser Plattform ein.

Was ist Mastodon?

Anders als Twitter ist Mastodon dezentrales Netzwerk, so können alle Interessierten und technisch Versierten die Software laden und damit eine eigene Instanz zur Verfügung stellen. Die Instanzen unter sich sind verbunden und so entsteht ein soziales Netzwerk, während die Bedienung sehr stark an Twitter erinnert.

Aber lassen wir Mastodon gleich selbst kurz erklären:

Sie möchten Mastodon auch beitreten?

Selbst in der Schweiz sind mehrere Instanzen (=Mastodon-Server in den letzten Tagen in Betrieb gegangen. Nach dem laden der Mastodon-App kann eine beliebige Instanz ausgewählt werden, welche Registrierungen zulässt.